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Schöne neue Welt

|05.08.2005|

Die "Achse des Guten": Rom - Kiel - London

Nachdem die im Westen definierte "Achse des Bösen" bekannt wurde und zwischenzeitlich auch schon Aktionen sowie Reaktionen ausgelöst hat, soll hier eine "Achse des Guten" publizistisch nicht unerwähnt bleiben.

Sie spannt sich quer durch "old Europe" beginnend im Süden mit der wunderschönen Stadt Rom, sie berührt Kiel hoch im Norden von Deutschland (Hinweis: in einem alten Bundesland) und endet einstweilen in der Hauptstadt des Vereinigten Königreichs London.

Zur "Achse" - von Rom ...

ROM - Italiens Regierungschef Ministerpräsident Berlusconi will sich persönlich stärker für die Privatsphäre seiner Bürger einsetzen. Danach soll ein Gesetz her, welches für das Abhören und auch Veröffentlichen von Telefongesprächen hohe Gefängnisstrafen vorsieht. Hintergrund sind Abhörprotokolle von Managern, welche derzeit fast täglich in den Tageszeitungen zu lesen sind. Die wiederum lassen sich nicht nur über Ihre Taktiken aus. Sie nähren auch Spekulationen, dass eine RCS-Gruppe nach einer mit Berlusconi abgesprochenen Übernahme das regierungskritische Mailänder Blatt "Corriere della Sera" politisch auf Linie bringen könnte.

... bei seiner Ehre ...

Der Regierungschef erklärte aus der Sommerpause heraus, dies sei ein Zusammenspiel linker Staatsanwälte und Journalisten. Künftig sollen Telefonate nur noch bei Terror- oder Mafiaverbrechen erlaubt sein. Und bei seiner Ehre erklärte Berlusconi, dass sein Medienkonzern an einer geplanten Übernahme der Corriere-Gruppe nicht beteiligt sei.

über Kiel ... Mobiltelefonie

Nachdem in der Nacht zum 5. Juni 2005 etwa 700 Handy-Besitzer fröhlich in der Nähe eines Segeberger Restpostenmarktes telefonierten, erhielten Sie Post von der Segeberger Polizei. Die hatte sie nämlich im Rahmen einer Handy-Großfahndung bei der Suche nach einem oder mehreren Serien-Brandstiftern kurzerhand geortet und von ihrem Provider identifizieren lassen. Mit der Zielsetzung, Brandstifter zu ermitteln, werden die Handy-Nutzer als mögliche Zeugen eingestuft.

Zwar haben die Betroffenen Möglichkeit, Beschwerde beim Landgericht gegen das Vorgehen einzulegen. Solange der Fall jedoch nicht aufgeklärt ist, werden Datenbanken geführt, in welchen die betroffenen Personen gespeichert sind und auch bleiben.

... und weiter nach London

Hier gibt es zwar noch kein Toll Collect Mautsystem, dafür jede Menge Überwachungs-Kameras und die City-Maut. Und bald noch viel besseres - das e-plate. Zum Aufspüren von Mautsündern und natürlich auch Terroristen will man KFZ-Kennzeichen mit RFID-Funkchips ausstatten, welche die Identnummer des Wagens und weitere Daten auf eine Entfernung bis zu 90 Metern auslesbar machen.

Befürworter des Projektes meinen, dass mit besser überwachbaren Fahrzeugen mögliche Terrorangriffe verhindert werden könnten, Kritikern sehen den Einbau als weiteren Schritt zur totalen Überwachung von Privatpersonen. Weitere Pro / Contra: Kfz-Anmeldung + Versicherungsabwicklung geht schneller. Die Kennzeichen sind zehnmal so teuer wie herkömmliche.

Schöne neue Welt!

Lassen wir den guten Gedanken einmal freie Entfaltung:
Wie wär's denn nun, wenn wir Herrn Berlusconi nach Kiel holen und das e-plate auch?

Handy Gespräche würden keine (mehr) abgehört, rastermäßig geortet werden ist ein anderes Thema. Und über das e-plate könnte schnell festgestellt werden, mit welchem Auto der Brandstifter unterwegs ist. Ach so, noch wissen wir ja nicht, wer der Brandstifter eigentlich war.

Aber da gibt's sicher auch noch einen Dreh, wie wir dem endlich auf die Schliche kommen werden. Wollen wir 'mal sehen, in welche Richtung wir die "Achse des Guten" noch weiter entwickeln können.

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